Der “William Penn Room” im Friends House wird umbenannt

Im Friends House in der Euston Road in London sind viele Räume nach bedeutenden  Persönlichkeiten der Quäkergeschichte benannt. Auch wenn sich die Freunde in späteren Jahrhunderten für die Sklavenbefreiung eingesetzt haben, so galt das nicht für die Anfangszeit des Quäkertums. Zwar stammt eine erste Stellungnahme gegen die Sklaverei von der Quäkerversammlung in Germantown (1688),  doch diese wurde von den übergeordneten Meetings ignoriert. William Penn, Gründer des “heiligen Experimentes” der nach ihm benannten Kolonie, besaß ganz selbstverständlich Sklaven.  Aus diesem Grund haben die britischen Quäker nun beschlossen, einen nach ihm benannten Raum im Friends House umzubenennen. Paul Parker, Recording Clerk (Generalsekretär) des Britain YM dazu: ” “Racism today is rooted in the trade of enslaved people. We are committed to tackle racism and to build an anti-racist culture. Commemorating William Penn by having a room named after him is incompatible with that. Some might say we’re rewriting history. Rather, we’re completing history, by telling the whole story and deciding not to commemorate someone who had a direct involvement in slavery. Part of telling a complete history is to acknowledge how it might previously have been understood from a limited perspective. We owe it to those who live with the legacy of slavery to take steps to redress this.”

(“Der heutige Rassismus hat seine Wurzeln im Handel mit versklavten Menschen. Wir sind verpflichtet, Rassismus zu bekämpfen und eine antirassistische Kultur aufzubauen. William Penn zu gedenken, indem man einen Raum nach ihm benennt, ist damit nicht vereinbar. Manche mögen sagen, wir schreiben die Geschichte um. Vielmehr vervollständigen wir die Geschichte, indem wir nun die ganze Geschichte erzählen und uns entscheiden, nicht jemandem zu gedenken, der direkt an der Sklaverei beteiligt war. Zum Erzählen einer vollständigen Geschichte gehört es, anzuerkennen, wie sie zuvor aus einer begrenzten Perspektive verstanden wurde. Wir sind es denjenigen, die mit dem Erbe der Sklaverei leben, schuldig, Schritte zu unternehmen, um dies zu korrigieren.”)