Cary-Vorlesungen

Was ist eine Cary-Vorlesung?

Die Quäker – Ein Orden in der Gemeinschaft der Christen?

Paul Oestreicher, 1991

Der Anglikaner und Quäker Paul Oestreicher fragt "Worin liegt der Sonderauftrag dieses Ordens, dieser kleinen, unsystematischen aus der christlichen Tradition hervorgegangenen Gemeinschaft?" Und wie kann sich das Quäkertum "zu einer verbindenden Gemeinschaft entwickeln, die einen bisher unerfüllten Beitrag machen könnte zur Einheit unserer zerrissenen, zerspaltenen Menschheit. Wären wir dann dem Punkt etwas näher gekommen, sagen zu können: das innere Licht Gottes vereint und trennt nicht mehr? Damit wäre vielleicht zumindest ein Unheil der Religion im Ansatz aus der Welt geschafft."

Bin ich meines Bruders Hüter?

Helmut Ockel, 1990

Eine Re-Lektüre der Geschichte von Kain und Abel: "Wir haben mit den Gegensätzlichkeiten und immer wieder auch unauflösbaren Widersprüchen zu leben, die uns Spannungen bescheren, die wir aushalten müssen. [...] Ziel ist die Integration und die Konfliktaustragung der Kain- und Abel-Seiten – wenn nötig auch mit Streit und Zorn – zu fördern, sowohl in uns als auch unter uns? Das ‚Hüten‘, die ‚Fürsorge‘ schließt das Anerkennen der Gegensätzlichkeiten und das ‚Wahr‘nehmen unserer Aggressionsbereitschaft ein. Beides brauchen wir, beides wurde uns ‚verkündet‘."

Glauben, der nicht zu Taten führt, ist ein lebloses Ding

Annelies Becker, 1989

"Dem Gedanken des inneren Lichts und dem Glauben an das Gute im Menschen entspringend versuchen wir zu vermeiden, dass ein Programm einer Gruppe aufgezwungen und nicht genügend auf gemeinsame positive Zusammenarbeit geachtet wird, wie das bei Regierungen vorkommen kann [...]; soziale Gerechtigkeit, die Kluft zwischen arm und reich, erfordert auch in diesem Bereich dauernde Wachsamkeit.[...] Die geistige Grundeinstellung müsste spürbar sein. Sie ist die treibende Kraft, die den Samen sät und an ganz unerwarteten Stellen Blüten treiben lässt."

12 of 28
8910111213141516