Stop Fuelling War – Eurosatory-Protest

Stop Fuelling War – Eurosatory-Protest

Frieden ohne Waffen

Menschen in Europa wissen aus Erfahrung, welches Leid in Form von Millionen von Toten, Zerstörung und traumatisierten Überlebenden über Generationen hinweg bewaffnete Auseinandersetzungen bewirken. Das verpflichtet uns, FRIEDEN OHNE WAFFEN zu schaffen. Unser Ziel ist es, den Waffenhandel zu stoppen.

Deswegen wollen wir euer Augenmerk auf die nächste Eurosatory, die größte europäische Waffenausstellung, richten. Sie wird vom 13. – 17. Juni 2016 in Paris stattfinden.

Bei den letzten Eurosatory Waffenaustellungen haben Gruppen vor den Messehallen für die Einstellung von Waffenproduktion und Waffenhandel durch kreative Aktionen ihrem Protest Ausdruck verliehen. Im Sinne von Martin Luther King „I Have a Dream“ haben wir den Traum von einer Welt ohne Waffen. Das ist ein langfristiges Ziel, das wir über die nächsten Jahre verfolgen wollen.

Eine Welt ohne Waffen – eine Utopie, die nicht verwirklicht werden kann?

Auch die Abschaffung des Sklavenhandels und der Sklaverei wurde im 17. und 18. Jahrhundert von vielen als utopisch und nicht realisierbar angesehen. Humanisten und religiöse Menschen wie die Quäker und Mennoniten haben sich in Amerika und Europa für die Abschaffung von Sklavenhandel und Sklaverei eingesetzt. Erst nach ungefähr 150 Jahren erreichten sie ihr Ziel.

„Ich habe öffentlich gegen die Eurosatory 2014 in Paris demonstriert, weil nicht alle von uns glauben, dass durch mehr Waffenverkauf der Kreislauf der Gewalt durchbrochen wird. Die Militarisierung unserer Polizeikräfte und der Einheiten zum Schutze unserer Grenzen wird uns weder von der Angst befreien noch den Schatten des Terrorismus kleiner machen. Als einer, der an Gott glaubt, weiß ich: in Demut an der Verwirklichung des Gottesreiches zu arbeiten, bedarf eines langen Atems. Wir mögen 150 Jahre brauchen, um diese todbringenden Waffen in Pflugscharen und Panzer in Eisenbahnzüge umzuschmieden. Aber als Pilger für Frieden und Gerechtigkeit weiß ich, dass jeder kleine Schritt Teil dieser Pilgerreise ist. Kommt und seid ein Licht der Hoffnung.“

— Christopher Hatton, Quäker aus Hamburg

Was ist die EUROSATORY und was können wir dagegen tun?

Die Eurosatory ist weltweit eine der größten Handelsmessen für Waffen, ergänzende militärische Ausrüstung und Versorgungsmaterial. Sie findet alle zwei Jahre in Paris unter der Schirmherrschaft des französischen Verteidigungsministeriums statt. Im Jahr 2012 präsentierten sich 1032 Firmen 53580 Besuchern aus 87 Ländern.

Besorgte BürgerInnen aus ganz Europa kamen bei der Waffenhandelsmesse in den vergangenen Jahren zusammen, um ihre Opposition kund zu tun gegen einen Handel, der Unterdrückung und Leiden in der Welt aufrecht erhält und anfacht.

Einwände gegen den Waffenhandel

Der Waffenhandel ist nicht wesentlich für die Sicherheit
Die Entwicklung von neuen und noch zerstörerischeren Waffen ist kein Weg, die Sicherheit zu erhöhen. Der Rüstungswettlauf verstärkt das Konkurrenzdenken und Misstrauen zwischen Völkern. Friede kann nicht durch Kriegswaffen geschaffen werden. 26 Millionen Menschen weltweit wurden im Jahre 2008 innerhalb des eigenen Landes in Folge von bewaffneten Konflikten vertrieben (Amnesty International)

Der Waffenhandel ist wirtschaftlich nicht lebensfähig
Da der Waffenkauf hochgradig durch Steuern finanziert wird, ist die Waffenproduktion nicht gesellschaftlich so nutzbringend wie es scheint. Durch den Waffenverkauf profitieren Industrienationen von Konflikten in Entwicklungsländern. Zwischen 2007 und 2011 wurden 2⁄3 aller leichten und schweren Waffen in der Welt von den fünf ständigen Mitgliedern des UN Weltsicherheitrates plus Deutschland geliefert. (The Economist/ SIPRI)

Es gibt kreative und durchführbare Alternativen
Studien belegen, dass die Umstellung der Mittel von der Waffenproduktion zur zivilen Produktion (=Rüstungskonversion) effektiv und reibungslos durch einen Wandel der Prioritäten und der Ausrichtung in der Industrie und Politik erfolgen kann.

Der Waffenhandel ist moralisch verwerflich
Die Firmen, die sich an der Eurosatory beteiligen, profitieren vom Handel mit Kriegswaffen, welche entwickelt wurden, um Mitmenschen zu töten und Leiden zu verursachen. Die Flüchtlinge, die derzeit hauptsächlich aus Syrien, dem Irak und Afghanistan über die Balkanroute nach Europa kommen, fliehen vor den Waffen, die in ihren Ländern Tod, Leid und Zerstörung bringen. Seit 1989 waren mindestens 250.00 Tote pro Jahr das Ergebnis von 128 Konflikten. Darüber hinaus gibt es schätzungsweise 300.000 Tötungen durch Waffen außerhalb von Konflikten. (AI)

Welche Aktionen wird es in Paris geben?

Optisch auffallende Banner mit Botschaften darauf sollen das öffentliche Interesse wecken und vor allem die Aufmerksamkeit von den Waffenhändlern und Waffenkäufern auf sich ziehen. Sie sollen zum Nachdenken angeregt werden, was sie anstelle von Waffenproduktion mit ihrer Technologie und ihren Unternehmen herstellen können. Einige von uns werden direkt mit der mittleren Managementebene des Waffenhandels beim Ein- bzw. Ausgang des Messegeländes in Kontakt treten. Die Waffenindustrie und der Waffenhandel beschäftigen hochqualifizierte und fähige Leute. Anstatt Kriege vorzubereiten, könnten ihre Unternehmen der Menschheit helfen, sich den Herausforderungen des Klimawandels und der wirklichen Sicherheit zu stellen. Wir hoffen, mit einzelnen Teilnehmenden der Messe in einen offenen Dialog zu treten. Wir sind zuversichtlich, dass einige sich auf ein Gespräch mit uns wie beim letzten Mal einlassen werden. Darüber hinaus ist am Dienstagabend in der Innenstadt ein großes öffentliches Festessen geplant, alternativ zum offiziellen Galadinner, das von der Waffenindustrie gesponsert wird. Andere Formen von direkten Aktionen (z.B. Mahnwachen, Straßentheater, Blockaden, etc.) wird es an unterschiedlichen Plätzen geben.

Schwerpunkttage aller Aktionen werden Montag bis Mittwoch sein.
Es wäre toll, wenn ihr auch zu diesen Protestaktionen nach Paris kommt.